Geschichtlicher Überblick

1968 war in der Weltpolitik die Aufmerksamkeit auf Vietnam gerichtet. Hunderte Menschen verloren ihr Leben durch machtpolitisch motivierte Massaker in Südvietnam. Die Entwicklung des Vietnamkriegs löste weltweit Proteste und Friedensbewegungen aus. Die politischen und gesellschaftlichen Unruhen spitzten sich in den Attentaten dieses Jahres zu. Der marxistische Studentenführer Rudi Dutschke überlebte den Anschlag. Doch US-Bürgerrechtler Martin Luther King und US-Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy waren die Zielscheiben tödlicher Attentaten. Außerdem endete der „Prager Frühling“ durch den Einmarsch von überwiegend sowjetischen Truppen in die Tschechoslowakei.

Revolten in Deutschland

Die Ereignisse des Jahres 1968 führten in vielen Universitäten und Gymnasien zu Demonstrationen, da Schüler und Studenten einen Umbruch forderten. Die Schülergruppierungen kritisierten die Regierung, das Notstandgesetz, die Kirche, das demokratische Gemeinwesen, das Kultusministerium und weitere Institutionen.

Außerdem forderten sie sexuelle Emanzipation und eine sozialistische Gesellschaftsordnung. Ehemalige Autoritäten verloren ihre Rolle als Vorbilder für die Jugend, da sie keinen Widerstand geleistet hatten und dem nationalsozialistischen Treiben in Deutschland gefolgt sind. Deshalb suchten sich Jugendliche neue Vorbilder und fanden sie in Revolutionären wie zum Beispiel in Che Guevara und Mao Tse-tung. Durch diese Vorbilder wurden die Schüler in ihrem Handeln bekräftigt. Sie demonstrieren gegen die schulische Erziehung, welche damals von vielen Verboten und Regeln geprägt war. Zum Beispiel war es Schülern verboten auf dem Schulweg zu rauchen oder öffentlich zu baden. Auch eine Mitgliedschaft in einem Verein musste erst von der Schule genehmigt werden und ein Wirtshausbesuch war ebenfalls untersagt. Diese Regeln galten sogar für volljährige Schüler. 1968 begannen die Betroffenen sich zu wehren durch Demonstrationen, Flugblätter oder Angriffe auf Autoritäten


Ergebnisse der Revolten

-Schüler-Lehrer Verhältnis änderte sich komplett

-Antiautoritäre Erziehung

-Schulforen wurden eingerichtet

->Schüler bekommen mehr Freiheiten



Die APO-Zeit am FLG

Der Wellenschlag der Studentenrevolte von 1968 auch im FLG spürbar und beeinflusst jahrelang das Leben an der Schule, besonders das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern veränderte sich sehr.

Zu dieser Zeit bildeten sich viele Außerparlamentarische Oppositionsgruppen in Bamberg.

Protestaktionen gegen Notstandsgesetzgebung bilden ersten Höhepunkt der Studentenrevolte, auch in Bamberg und Erlangen.

Schließlich forderten ende Mai 1968 SDS Erlangen und der Republikanische Club Bamberg zu einem Teach-in auf und zu einer großen Demonstration durch die Stadt.

Zur gleichen Zeit wurden Flugblätter ausgeteilt, die gegen das Notstandsgesetzgebung gerichtet waren und für Reformen im Hochschulwesen waren.

Solche Veranstaltung gelten heute als Beginn der Revolte in Bamberg

Außerdem kam es zu Bildung vieler Gruppierungen in Bamberg:

Republikanischer Club Bamberg, Unabhängiger Schülerbund, kollektiv Kommunistischer Schüler, Lesekreis Schulkampf …

Auch gab es Zusammenschlüsse am FLG:

Schülergruppen, Arbeitskreis Schule, Basisgruppe oder Arbeitsgemeinschaft, deren großes Ziel war eine Hochschulreform und eine Bildungsreform.

Weitere Bamberger Gruppen waren z.B. :

Sozialistischer Schülerbund, Verband Nordbayerischer Schülerbasisgruppen, sowie Politischer Arbeitskreis der Oberschulen,

deren Funktionen waren es Gymnasiasten zu politisieren und Schülergewerkschaften zu bilden.

Die „Waffen“ der APO-Gruppen waren vor allem

Flugblätter, Schulzeitungen, Teach-in, Diskussionen und vor allem Demonstrationen.

In den Jahren 1968 bis 1974 wurden eine Unzahl von Flugblätter am FLG verteilt.

Für das Jahr 1970 liegen allein mehr als 50 Exemplare vor.

Ein Artikel der FlG-Zeitung lautete damals : Beiträge über Bundeswehr und Militarismus, Kritik an Schulbüchern und Angriffe sogar gegen Lehrer.